Produced by Charles Franks and the DP Team

Hohe Sommertage

Neue Gedichte

von Gustav Falke

Hamburg — Alfred Janssen — 1902

Seinen lieben Freunden

Karl und Elisabeth Schütze

herzlichst zugeeignet.

Inhalt

Sommer
Der Parkteich
Trüber Tag
Vergebliche Bitte
Liebesgestammel
Waldgang
In tiefer Scham
Aus tiefer Qual
Im Entschlummern
Bitte
Erinnerung
Besitz
Ausklang
Zu Hause
Heimkehr
Vor Schlafengehen
Mondlicht
Musik
Es schneit
Die Weihnachtsbäume
Meinem Sohn zur Taufe
Die Mutter
Steernkiker
Lengen
Verbaden Leew
An de Gorenport
Go' Nach
Lütt Ursel
De Snurkers
De lütt' Boom
De Stormfloth
Ritornelle
Frühlingstrunken
Ein silbernes Märchen
Pfingstlied
Wunsch
Seele
Irrende Seele
Rosentod
Auf meinen ausgestopften Falken
Morgen zwischen Hecken
Und gar nicht lange
Die bunten Kühe
Auf der Bleiche
Wäsche im Wind
Winterwald
Winter
Die Netzflickerinnen
Das Mädchen mit den Rosen
Das Nixchen
Feierabend
Das Mädel
Im Schnellzug
Reigen
Der Backfisch
Der seltene Vogel
Idyll
Pusteblumen
Konsequenz
Die Räuber
Denkmalkantate
Bescheidener Wunsch
Zweimal ist vier
Prolog zur Nietzsche-Gedenkfeier
Prolog zur Böcklin-Gedenkfeier
Der Trauermantel
Tag und Nacht
Das Birkenwäldchen
Der Freier
Der Frühlingsreiter
Scherz
Die Schnitterin
Das Geisterschiff
Die treue Schwester
Sara Limbeck
Thies und Ose
Wie die Stakendorfer die Lübecker los wurden
Das Opferkind

Sommer

Ihr singt von schönen Frühlingstagen,
Von Blütenduft und Sonnenschein,
Ich will nichts nach dem Frühling fragen,
Nein Sommer, Sommer muss es sein.

Wo alles drängt und sich bereitet
Auf einen goldnen Erntetag,
Wo jede Frucht sich schwellt und weitet
Und schenkt, was Süßes in ihr lag.

Auch ich bin eine herbe, harte,
Bin eine Frucht, die langsam reift.
O Glut des Sommers, komm! Ich warte,
Dass mich dein heißer Atem streift.

Der Parkteich

Ein stiller Teich träumt im verlassnen Park,
Von sonnendunklem Laub dicht überschattet.
Nur manchmal, wenn der Wind heftiger rauscht,
Huscht ein verlorner Lichtstrahl übers Wasser,
Und zittert ein erschrockenes Wellchen auf
Und hastet ängstlich in das Uferkraut.

Einsamer Weg führt um den stillen Teich,
Gleich ihm von hängenden Zweigen überdämmert.
Halbausgelöschte Spuren sind im Weg
Vom Regen halb verwaschen und vom Wind
Sacht überstäubt. Von wem erzählen sie?

Mir ist, als müsste diese große Stille
Ein Mädchenlachen plötzlich unterbrechen,
Aus ihrem grünen Traum aufstören. Wenn der Wind
Das Laub ein wenig hebt, und in dem Spiegel
Des dunklen Teichs ein Licht aufblitzt, gedenk ich
Eines tieflieben, jungen Augenpaares,
Das ich aus einem stillen Mädchentraum
Manchmal aufleuchten sehe, und ich meine,
Es

...

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