Anmerkungen zur Transkription
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VON
B. BERLET,
OBERLEHRER AN DER REALSCHULE ZU ANNABERG.

1 ÜBERSICHTSKARTE, 1 HÖHENKARTE UND
27 ROUTENNETZE.

ANNABERG, 1872.
HERMANN GRASER.
Seit Jahren war mündlich und schriftlich dieKlage zu vernehmen, dass es an einem brauchbarenReisehandbuche für das sächsisch-böhmische Erzgebirgefehle. Der Unterzeichnete meinte, ein rechtBerufener werde schon diesem Mangel abhelfen; dadies aber nicht geschah, so musste er sich selbstan's Werk machen. Freilich ward er bei Ausarbeitungdes Schriftchens bald inne, dass die Schwierigkeit,von einer Landschaft und deren Bewohnernüberhaupt das Wichtigste und Charakteristische hervorzuheben,sich bei dem Erzgebirge noch steigerte,weil hier ausser der Bodengestaltung und den üblichenwirthschaftlichen Interessen noch ein ungemeinerReichthum an industriellen Beziehungen undeine kaum wiederherzufindende Mannichfaltigkeit dergewerblichen Verhältnisse in Frage kam. Dochscheute er keine Mühe, die entgegentretenden Schwierigkeitenzu überwinden und etwas nur einigermassenBefriedigendes zu Stande zu bringen.
Treffliche Dienste leisteten hierbei: Leupold'sWanderbuch durch Sachsen, Elfried's von TauraWanderung durch's Erzgebirge, Sigismund's Lebensbilderivvom sächsischen Erzgebirge und Engelhardt'sVaterlandskunde vom Königreiche Sachsen.Nichtsdestoweniger war etwas Vollständiges odergar Erschöpfendes – namentlich in unserer Alles umgestaltendenZeit, wo der Wechsel rasch wieder einenWechsel und das Neue bald wieder ein Neuesgebiert – nicht zu leisten, auch werden in dem Gegebenennoch mehrerlei Versehen und Unrichtigkeitenenthalten sein. Der freundliche Leser möge beidesentschuldigen! Indess kann der Verfasser füreine etwaige 2te Auflage die Ergänzung manchesMangels und die Richtigstellung mancher Ungenauigkeitversprechen, da ihm von verschiedenen Seitenund aus verschiedenen Theilen des Erzgebirges eineaufmerksame Durchsicht und Prüfung des »Wegweisers«zugesagt worden ist.
Die Höhenangaben sind meist aus H. Lange'sAtlas von Sachsen entnommen und beziehen sichbei Ortschaften immer auf die Lage der Hauptkirche.Die beigebogene Reisekarte ist ein Werk meineswerthen Kollegen, des Herrn Oberlehrers Göpfert.
Der Verfasser würde sich freuen, wenn der »Wegweiser«vielen Reisenden zu einer angenehmen –Erholung und Belehrung gewährenden – Tour imErzgebirge verhülfe und die Einheimischen merkenliesse, dass ihm bei Ausarbeitung des Schriftchensdie »Liebe zum Erzgebirge« zur Seite gesessen.
Annaberg, im April 1872.
B. Berlet.
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