Anmerkungen zur Transkription
Der vorliegende Text wurde anhand der 1913 erschienenenBuchausgabe so weit wie möglich originalgetreu wiedergegeben.Typographische Fehler wurden stillschweigend korrigiert; ungewöhnlicheund altertümliche Ausdrücke bleiben gegenüber dem Originalunverändert. Rechtschreibvarianten wurden nicht vereinheitlicht,sofern die Verständlichkeit des Textes dadurch nicht berührt wird. DasUnterkapitel ‚In der Foochow Road‘ (S. 62)wurde dem Inhaltsverzeichnis hinzugefügt.
Im Umschlagbild wurde die Flagge desWutschang-Aufstands (9-strahliger gelber Stern auf rotem Grund) vomBearbeiter wiederhergestellt. Ein Urheberrecht wird nicht geltendgemacht. Das Bild darf von jedermann unbeschränkt genutzt werden. “Thecover image was created by the transcriber and is placed in the publicdomain.”
Fritz Secker
Erstes Tausend.
1913.
Druck und Verlag von Adolf Haupt, Tsingtau.
Kommissionsverlag für Deutschland:
Max Noessler & Co. Berlin, Friedrichstr. 207.
Die Studien aus der chinesischen Weltstadt sind seit Anfang vorigenJahres in zwangsloser Reihenfolge im „Ostasiatischen Lloyd“ erschienen.Wenn ich sie jetzt gesammelt von Neuem der Oeffentlichkeit darbiete, sogeschieht das aus mancherlei Gründen. Ich glaube, dass ich in diesenAufsätzen und Skizzen fast unbewusst eine bedeutende Epoche im modernenchinesischen Kultur- und Sittenleben festgehalten habe. Jene Epochesetzte kurz nach Beendigung der Wutschanger Revolution ein und fand mitder Wahl Yüan Schi kais zum Präsidenten einen gewissen Abschluss.
Die fast zweijährige Zeitspanne stand unter dem Zeichen desjungchinesischen Reformeifers, der ein Vernichten alter chinesischerKulturwerte und eine blinde Nachahmung alles Ausländischen zum Zielehatte. Welche neue, zweifelhafte Werte dadurch geschaffen wurden, solldas Buch Schen zeigen. Wenn auch die Auswüchse jener Übergangszeitzum Teil wieder verschwunden sind, so wird doch auch in Zukunft dastalmiglänzende Schanghai eine stete Gefahr für alle echten chinesischenKultur- und Zivilisationswerte bilden. Dem alten China kann man imInteresse einer gesunden Weiterentwicklung nur wünschen, dass es füralle Zeiten von dem verderblichen „Schanghaiismus“ verschont bleibt.
Fritz Secker.
Auf dem Westsee bei Hangtschou,
im 9ten chinesischen Monat
des Jahres
Kui tschu.