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Attila Schmelzle

Des
Feldpredigers Schmelzle
Reise nach Flätz
mit fortgehenden Noten;

von
Jean Paul.


Leipzig
Kurt Wolff Verlag
1917.

Mit acht Kupfern
von
Karl Thylmann


2. Abdruck

 

3

Vorrede des Verfassers.

Ich glaube, mit drei Worten ist sie gemacht,so wie der Mensch und seine Bußeaus ebenso vielen Teilen.

1) Das erste Wort ist über den Zirkelbriefdes Feldpredigers Schmelzle zu sagen,worin er seinen Freunden seine Reise nachder Hauptstadt Flätz beschreibt, nachdemer in einer Einleitung einige Beweise undVersicherungen seines Mutes vorausgeschickt.4Eigentlich ist selber die Reise nurdazu bestimmt, seine vom Gerüchte angefochteneHerzhaftigkeit durch lauter Tatsachenzu bewähren, die er darin erzählt.Ob es nicht inzwischen feine Nasen vonLesern geben dürfte, welche aus einigen daruntergerade umgekehrt schließen, seineBrust sei nicht überall bombenfest, wenigstensauf der linken Seite, darüber lass' ichmein Urteil schweben.

Übrigens bitte ich die Kunstkenner sowieihren Nachtrab, die Kunstrichter, diese Reise,für deren Kunstgehalt ich als Herausgeberverantwortlich werde, bloß für ein Porträt(im französischen Sinne), für ein Charakterstückzu halten. Es ist ein will- oder unwillkürlichesLuststück, bei dem ich so oft gelacht,5daß ich mir für die Zukunft ähnliche Charaktergemäldezu machen vorgesetzt. – Wannkönnte indes ein solches Luststückchen schicklicherder Welt ausgestellt und beschertwerden, als eben in Zeiten, wo schweresGeld und leichtes Gelächter fast ausgeklungenhaben, zumal da wir jetzt wie Türkenbloß mit Beuteln rechnen und zahlen (derInhalt ist heraus) und mit Herzbeuteln(der Inhalt ist darin)? –

Verächtlich würde mir's vorkommen,wenn irgendein roher Tintenknecht rügendund öffentlich anfragte, auf welchen Wegenich zu diesem Selbst-Kabinetts-StückeSchmelzles gekommen sei. Ich weiß sie gutund sage sie nicht. Dieses fremde Luststück,wofür ich allerdings (mein Verleger bezeugt's)6den Ehrensold selber beziehe, überkamich so rechtlich, daß ich unbeschreiblichruhig erwarte, was der Feldprediger gegendie Herausgabe sagt, falls er nicht schweigt.Mein Gewissen bürgt mir, daß ich wenigstensauf ehrlicheren Wegen zu diesem Besitztumegekommen, als die sind, auf denenGelehrte mit den Ohren stehlen, welche alsg

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