Max Havelaar.

Max Havelaar
Zweite Auflage.
Minden in Westf.
J. C. C. Bruns’ Verlag.
1901.

Alle Rechte, auch das der Übersetzungin fremde Sprachen, vorbehalten. [V]

Vorwort des Herausgebers.

Es freut mich, dass ich, noch ehe die Reihe meinerMultatuli-Bücher abgeschlossen ist, eine Neuauflegung der erstenBände des Unternehmens vornehmen kann. Meine Übersetzung desholländischen »Max Havelaar« liegt hier in zweiterAuflage vor. Der Text erhielt nur geringfügige Änderungen, wiesie sich aus der Neudurchsicht einer Übersetzung zu ergebenpflegen. Auch mein Vorwort zur ersten Auflage mit seinenerläuternden Bemerkungen lasse ich hier folgen:

Ich nenne das Buch schlichtweg »MaxHavelaar«, da mir, dem deutschen Interpreten, dereigentliche von Multatuli ihm gegebene Titel »Max Havelaar oderdie Kaffeeauktionen der NiederländischenHandelsgesellschaft« (»Max Havelaar ofde koffiveilingen der Nederlandsche Handelmaatschappy«,geschrieben 1859, erschienen zu Amsterdam im Mai 1860) nach Ort, Zeitund Umständen weniger passend erscheint. Der Leser möge sichbei einigen wenigen Anspielungen im Text des ursprünglichen Titelserinnern.

Ich kenne nach dem »Havelaar« kein zweites Buch, das inso eminentem Sinne seine Geschichte und seine Schicksale gehabthätte. »Es ging ein Schaudern durch das Land«,erklärte nach seinem Erscheinen ein Abgeordneter von derTribüne des Parlaments. Sogar Einzelheiten haben ihre eigene Geschichte! Indemich darauf hinweise, dass das [VI]kleine holländischeWörtchen »dus« in dem Buche (in meinerÜbersetzung das »also« auf S. 291Zeile 7) einen gewaltigen Federkrieg entfachen konnte, mache ichwohl begreiflich, dass ich davon absehen möchte, in diesem kurzbeabsichtigten Vorwort mich weiter in die Schicksalsgeschichte desWerkes zu verlieren. Nur will ich noch dem Leser, der sich nichtüber dieses Buch hinaus in den reissenden Strudel derMultatuli-Welt hineinziehen lassen will, von vornherein verraten, dassder Held Max Havelaar der Autor selbst ist, bürgerlichen NamensEduard Douwes Dekker, der die hohe Beamtenstellung einesAssistent-Residenten von Lebak auf Java einnahm und nach seinem 1856genommenen Abschied aus Landesdiensten seine sehr merkwürdigenErfahrungen in den Niederländisch-Indischen Besitzungen im Buche»Max Havelaar« niederlegte. Es ist also dieses Buch keinRoman im gewöhnlichen Sinne; in ganz einziger künstlerischerEinkleidung bietet es aktenmässigeWahrheit über die Schicksale des Assistent-Residenten EduardDouwes Dekker, der sich im Buch den Namen Max Havelaar gab undals Autor des Werkes sich Multatuli nannte. Wen es drängt, mehrvon der Geschichte des lange Zeit schlau unterdrückt gehaltenenBuches, mehr von dem thatenreichen Leben des Mannes zu erfahren,‚der viel getragen hat‘, dem ist die Möglichkeitgeboten, sich in dem von mir herausgegebenen Multatuli-Biographie- undAuswahlbande des weiteren zu unterrichten....

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